Leitbild / Schulkonzept

„Wir wollen soziales und ethisches Verhalten fördern, um in Respekt, Offenheit, Verantwortung und Akzeptanz miteinander umzugehen“.

Unsere Lehrer/-innen arbeiten mit Schüler/-innen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten und Fertigkeiten. Ein deutlicher Wandel der Schülerschaft ist signifikant zu erkennen. Schule und Lehrer/-innen sind in stetigem Wandel und Entwicklung, um allen Schüler/-innen gute Lernvoraussetzungen und Lernarrangements zu bieten.

Offene, klar strukturierte Unterrichtsverfahren sowie differenzierte Organisationsformen sind ein geeignetes Mittel, den Unterricht für unsere verschiedensten Lerngruppen zu optimieren. Folgende zentrale Prinzipien in der Arbeit mit förderbedürftigen Schüler/-innen leiten unsere Unterrichts- und Erziehungsarbeit:

  1. Individualisierung der Lernangebote
  2. Aufbau einer solidarischen Kultur
  3. Kollegiale Kooperation zwischen den Lehrkräften
  4. Berücksichtigung der außerschulischen Lebenswelt der Schüler im Unterricht
  5. Orientierung an den individuellen Fähigkeiten

 

Unterricht sollte klar strukturiert sein, einen Handlungsrahmen bieten, Raum für Selbstbestimmung lassen, die Selbstständigkeit und die Gemeinsamkeit fördern, um auf die vorhandene Heterogenität zu reagieren. Aus diesen komplexen Anforderungen ergeben sich Spannungsfelder im Unterricht, die stets zu beachten sind:

Spannungsfeld Offenheit – Strukturierung

  • Unterricht muss strukturiert (Zeit, Raum, Material, Kommunikation, Handlungsabläufe) angeboten werden, damit Schülerinnen/Schüler erforderliche Kompetenzen erwerben können.
  • Unterstützung durch Formate:
    Formate sind wiederkehrende Interaktionsmuster oder Handlungsabläufe, die sich durch bestimmte verbale oder nonverbale Elemente auszeichnen.
    Formate helfen den Lehrenden und Lernenden sich zu orientieren und Situationen zu strukturieren. Nach und nach können Handlungsabläufe von den Lernenden übernommen werden.

Spannungsfeld Handlungsorientierung – Lernstrategien

Grundlegend ist das Modell von Bruner, der drei Repräsentationsweisen von Wissen definiert:

  1. Enaktives Lernen: Handlungsorientierung steht im Vordergrund.
  2. Ikonisches Lernen: Lernen anhand von Bildern, Schemata, Erzählungen oder Rollenspielen (konkreter Gegenstand ist nicht mehr erforderlich).
  3. Symbolisches Lernen: Gegenstände werden gedanklich erfasst, Handlungen am Gegenstand sind nicht mehr erforderlich

Lernstrategien sollen den Lernenden helfen, metakognitive Kompetenzen aufzubauen. Selbstkontrolle und Planungsfähigkeit von Lernprozessen wird so erst möglich (vgl. Werning/Lütje-Klose 2006, 145).

Spannungsfeld Individualisierung – Gemeinsamkeit

Unsere Schüler unterscheiden sich u.a. in ihren Entwicklungsniveaus, ihren Lernausgangslagen und ihren Lebensbezügen.

ABER:

Die Gemeinsamkeit der Schüler/-innen darf nicht vernachlässigt werden, zum Beispiel durch:

  • das Durchführen gemeinsamer Projekte.
  • Transparenz, indem offen über Gemeinsamkeiten und Unterschiede gesprochen wird. Kommunikation!
  • strukturierte Reflexion, z.B. Klassenrat,  durch Selbst- und Mitbestimmungsrechte werden Regeln zu gemeinsamen Regeln.
  • Transparenz und Metakognition sind wichtige Bedingungen, um Bildungsziele wie Autonomie, Solidarität und Integration zu erreichen.

Literatur

Wember, Franz B.: Didaktische Prinzipien und Qualitätssicherung im Förderunterricht. In: Heimlich, Ulrich;
Wember, Franz B. (Hrsg.): Didaktik des Unterrichtens im Förderschwerpunkt Lernen. Ein Handbuch für Studium und Praxis. Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer, 2007, 81-95.

Werning, Rolf; Lütje-Klose, Birgit: Einführung in die Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen. 2., überarbeitete Auflage. München: Ernst Reinhardt Verlag.