Die Geschichte unserer Schule
1963 bis 1989
Herr Gottfried Briel übernahm die Schulleitung der katholischen Hilfsschule für die nächsten 26 Jahre.
In 12 Klassen wurden damals 246 Kinder unterrichtet. Der Klassendurchschnitt betrug zu dieser Zeit 20,5 Kinder
Am 17.07.1963 verabschiedete der Landtag des Saarlandes die Harmonisierungsnovelle. Im Rahmen dieser Novelle wurde die „Hilfsschule“ in „Sonderschule“ umbenannt.
Auch die Amtsbezeichnung „Hilfsschullehrer“ wurde in „Sonderschullehrer“ geändert.
Im April 1963 konnten die zahlreichen Schüler aus Platzmangel in den alten Schulräumen nicht mehr unterrichtet werden. Um Schichtunterricht zu vermeiden, teilte die Stadtverwaltung das ehemalige evangelische Rastpfuhlschulhaus (Ecke Mosel-Straße und Siebenbürger Weg) der Sonderschule zu.
1966 waren die katastrophalen hygienischen und baulichen Verhältnisse an der Pestalozzischule vor allem in ihrer Baracke erneut Anlass für zahlreiche Eingaben des Elternbeirates an den Innenminister, an die Schulaufsichtsbehörde, den Ober-bürgermeister und an die einzelnen Fraktionssprecher der Parteien.
Mittlerweile besuchten fast 600 Schüler die beiden Sonderschulen!
Sie wurden in 16 katholischen und 12 evangelischen Klassen unterrichtet.
In den Klassenräumen saßen bis zu 26 Schüler. Unterrichtet wurde im Schichtdienst an der Pestalozzischule, in der kleinen Rastpfuhlschule sowie in einem dunklen, feuchten Luftschutzkeller!
Es fehlte an Lehrern, Klassenzimmern und Material. Durch den extremen Lehrermangel gab es immer wieder so genannte „Schleppklassen“, dabei handelt es sich um Klassen ohne Klassenlehrer, die von anderen Lehrern zusätzlich zum eigenen Unterricht unterrichtet werden mussten.
Erst 1967 entspannte sich die Lage an den Saarbrücker Schulen. Durch zahlreiche Neubauten konnte nun endlich auch die Sonderschule an der Paul-Schmook-Strasse (Pestalozzischule) von dem Neubau der Realschule an der Bellevue profitieren:
1967/68 bezog die katholische Sonderschule die frei gewordene Jahnschule am Kirchberg.
Herr Jürgen Bottler übernahm am 01.02.1968 die Leitung der evangelischen Sonderschule. Sie verblieb in den Räumen der Pestalozzischule, deren Baracke abgerissen wurde. Dort wurden neue Funktionsräume gebaut und das Schulhaus neu renoviert.
Am 16.01.1969 verstarb Konrektor Helmut Gabriel, der sich engagiert für die Entwicklung des Sonderschulwesens eingesetzt hatte.
1969 konnte im Rahmen der Umnutzung frei gewordener Schulgebäude in der ehemaligen Rastpfuhlschule (Moselstraße) eine Sonderschule für geistig behinderte Kinder eingerichtet werden.
Aus zwei konfessionell getrennten Schulsystemen entsteht eine gemeinsame Sonderschule (L)
Mit Wirkung vom 01.08.1970 wurden die evangelische und katholische Sonderschule für Lernbehinderte aufgelöst und beide Systeme zu einer gemeinsamen „Sonderschule L“ zusammengefasst.
Der Schulbezirk der Sonderschule für Lernbehinderte (L) der Stadt Saarbrücken umfasst das Gebiet der Landeshauptstadt. Zum Schulleiter der Schule wurde der Sonderschulrektor Gottfried Briel bestellt.
Mit 750 Schülern, die in zwei Gebäuden untergebracht waren (Pestalozzischule: Unterstufe und Mittelstufe sowie Jahnschule: Oberstufe), mit 34 Klassen und 39 Lehrkräften war die Saarbrücker Sonderschule im Mai 1971 die Größte des Saarlandes.
1974 wurde die Sonderschule der Trägerschaft des Stadtverbandes unterstellt.
Seit dem 20.08.1979 wurden wieder alle Klassen der Sonderschule (L) in der Jahnschule an der Kirchbergstrasse untergebracht (Auswirkung der zurückgehenden Schülerzahlen). Es waren zu dieser Zeit 341 Schüler, die in 22 Klassen und von 24 Lehrern unterrichtet wurden.
Mit der neuen Regierung 1985 und dem Kultusminister Professor Dr. Dieter Breitenbach folgt die Zeit der Integration, der gemeinsamen Unterrichtung behinderter und nichtbehinderter Schüler in einer Klasse.
Seit 1986 erfolgten die ersten Integrationsmaßnahmen unter fast paradiesischen Umständen: Ein Kind hatte zwischen 9 und 12 Förderstunden wöchentlich.
An der GS Ordensgut und der GHS Rodenhof gab es in diesem Schuljahr zum ersten Mal zwei Sprachsonderklassen.
Am 24.11.1987 fand eine Konferenz über die „Möglichkeit zur Erreichung des Hauptschulabschlusses“ auch für unsere Schüler statt. Seit 1985 wurde ein besonderer Hauptschulabschluss-Kurs an der Astrid-Lindgren-Schule in Geislautern für Sonderschüler L durchgeführt.
Die ersten Betriebspraktika der 9. Klassen wurden eingeführt und eine monatliche Sprechstunde des Arbeitsamtes zur Berufsberatung eingerichtet.
Am 07.07.1988 verabschiedete man offiziell den langjährigen Schulleiter Herr Gottfried Briel.
Im Schuljahr 1988/89 wurde die Schule bis Oktober unter Sonderschulkonrektor Herrn Michael Stengel und dem Konrektor Herrn Elmar Goelz geleitet.
Am 11.10.1988 wurde die freie Schulleiterstelle durch Sonderschulrektorin Frau Irene Schäfer besetzt.
Die Schülerzahlen waren mittlerweile erheblich gesunken:
1988/89: 134 Schüler, 13 Klassen
1989/90: 113 Schüler, 10 Klassen
Das Kollegium wurde aus diesem Grund an andere Sonderschulen aufgeteilt oder verstärkt in der Integration eingesetzt. Die Sprachfördermaßnahmen an den Grundschulen fanden weiterhin statt.